Nachruf Bgm. Felix Rigler

Bürgermeister a.D. Felix Rigler, seit 2010 Ehrenbürger der Stadt Neunkirchen, ist am 21. November 2022 im 92. Lebensjahr verstorben.

Felix Rigler wurde am 14. Jänner 1931 in eine Arbeiterfamilie geboren. „Es war mir vergönnt, eine glückliche Kindheit, zwar in bescheidenen Verhältnissen, doch ohne Hunger leiden zu müssen – was in dieser Zeit nicht selbstverständlich war, erleben zu dürfen“, schrieb er im Jahr 1994.

Nach der Matura 1949 und dem Tod der Mutter ein Jahr zuvor erhielt er trotz hoher Nachkriegsarbeitslosigkeit eine Anstellung bei der NÖ Gebietskrankenkasse. Mit seiner Ehefrau Margarethe, gründete er eine Familie, der zwei Söhne – Gerhard und Andreas entsprangen.

Ab 1975 leitete Felix Rigler die Bezirksstelle der NÖ Gebietskrankenkassa, nachdem er durch stetige Weiterbildung innerhalb der Organisation immer weiter aufgestiegen war.

Sein politisches Engagement in der SPÖ startete Rigler 1948, mit dem Eintritt zur sozialistischen Jugend ging. 1950 wurde er Beisitzer der Sektion VI (Steinfeld) der SPÖ Neunkirchen, 1958 wurde er deren Obmann. 1966 wurde er stellvertretender Stadtparteiobmann und 1968 Stadtparteiobmann. Von 1969 bis 1993 war Rigler auch Mitglied des Landesparteivorstandes der SPÖ.

Am 4. April 1965 wurde er als Mandatar in den Gemeinderat von Neunkirchen gewählt. In der ersten Amtsperiode war er bereits Obmann des Prüfungsausschusses und danach Stadtrat für Krankenhaus und Gesundheitswesen. Am 17. Mai 1972 folgte die Wahl zum dritten Vizebürgermeister und am 7. Mai 1974 zum 1. Vizebürgermeister. Am 16. März 1984 trat er als Bürgermeister die Nachfolge von Adolf Plonner an.

Während seiner Amtszeit als Bürgermeister von 16. März 1984 bis 9. September 1993 war Felix Rigler u.a. für die Neugestaltung der Neunkirchner Innenstadt (Umbau Hauptplatz, Wienerstraße) verantwortlich, ebenso wie für die neue Bahnunterführung in der Blätterstraße, die Errichtung des Kindergartens in der Blätterstraße sowie des Kulturzentrums am Stiergraben mit Bücherei, Galerie am Stiergraben und Probenlokal. Auch für den Zubau des Bundesgymnasiums hat er sich eingesetzt.

Für sein unermüdliches Bemühen um die Stadt wurde Felix Rigler im Jahr 1993 der Ehrenring zuerkannt. Am 28. Oktober 2010 beschloss der Gemeinderat einstimmig, ihm die höchste Auszeichnung der Stadt – die Ehrenbürgerschaft – zu verleihen.

Über seine 40 Jahre in der Politik schrieb Rigler im Jahr 1994, dass es „schöne und bewegende Jahre, aber auch Jahre voller Zweifel gewesen sind. (…) Die Politik, auch wenn sie heute vielfach mehr keinen besonderen Stellenwert besitzt, hat mich reich gemacht, nicht im materiellen Sinn, aber sie hat mir ein erfülltes Leben geschenkt.“

Die Sozialdemokratie in Neunkirchen wird Felix Rigler immer als einen großen Demokraten und Vermittler in Erinnerung behalten, der sachlich analysierte und unaufgeregt seine Entscheidungen umsetzte.

Wir werden ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren.

 

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